"Atomic Habits" (deutsch "Die 1%-Methode") ist ein millionenfach verkauftes, in 50 Sprachen übersetztes Buch des US-Autors James Clear. Dieser Beitrag beleuchtet sowohl die Inhalte des Buches, erläuternde Aussagen des Autors in Interviews als auch meine persönliche Sicht.
Ziele: Das falsche Mantra?
Wir sollen uns Smarte Ziele setzen . Ein Ratschlag, der sich in zahlreichen Management-Büchern findet und in „Optimierungs-Seminaren“ propagiert wird. Die Realität: Die ausgefeilten und würdevoll niedergeschriebenen Ziele meist nicht erreicht. Woran liegt das?
Laut Autor James Clear liegt ein Grund darin, dass viel Zeit damit verschwendet wird, unerreichbare Ziele mit drastischen Veränderungen erzielen zu wollen.
Aus der Biographie des Autors
Nach eigenen Aussagen war er schon in frühen Jahren sehr zielorientiert, merkte dann aber, dass sich die gewünschten Erfolge oft nicht einstellten. Auf der Suche nach einer alternativen Strategie entwickelte er ein System, das sich als sehr effektiv erwies: Er entdeckte die Bedeutung des Prozesses, der hinter den erreichten Resultaten steckt ("The system behind the results").
Prinzip: Die Macht kleiner Gewohnheiten
"Good daily habits are the best way to transform your life" Unsere Lebensqualität wird nachhaltig durch die Qualität unserer Gewohnheiten bestimmt. Was passiert, wenn man den immer gleichen Gewohnheiten folgt?
Nun, Sie bekommen Sie immer die gleichen Ergebnisse.
Auf der anderen Seite werden Sie mit besseren Gewohnheiten langfristig wesentlich bessere Ergebnisse erzielen. Kleine Veränderungen zeigen langfristig eine große Wirkung, da ihre Wirkungen kumulieren.
Oft genügen schon wiederholte, winzige positive Änderungen des Verhaltens, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. So werden vermeintlich kleine, unbedeutende Änderungen auf lange Sicht zu bemerkenswerten Resultaten führen. Das klingt einfach, aber eine gewisse Ausdauer ist dafür erforderlich ist und Selbstsaboteure haben es da schwer.
Neue Erfolgsroutinen und Motivationsrituale
"Telling yourself a new story" Beispiel: Sinnvoller als einmal den Schreibtisch aufzuräumen: ("Einmal Ziel erreicht"), ist die Angewohnheit, abends stets einen aufgeräumten, sortierten Schreibtisch zu hinterlassen.
Dies fällt leichter, wenn man für sich eine neue Identität entwickelt: "Ich bin ein Mensch, der Ordnung liebt und geordnete Schreibtische mag". Das Motto lautet dann "Dies ist die aufgeräumte Umgebung, in der ich mich wohl fühle".
Wenn man dies als gewünschtes "Alter Ego" aufbaut, wird durch jeden Tag in der entsprechenden Umgebung diese Identität bestätigt und bestärkt. Es fällt dann immer leichter, langfristig in Übereinstimmung mit dieser fiktiven Persönlichkeit zu denken und zu handeln: "Good habits become easy habits".
Tägliche Gewohnheit ist wichtiger als Motivation
Die Herausforderung: Jeden Tag diszipliniert dranbleiben, da man die Früchte seiner Anstrengung erst sehr viel später wird ernten können.
Wir überschätzen, was wir kurzfristig schaffen, aber wir unterschätzen, was wir langfristig schaffen können.
Die vier Gesetze der Verhaltensänderung
Vier praktische Regeln zum Etablieren einer Gewohnheit:
a) "Make it obvious"
Den Auslöser offensichtlicher machen
Beispiel: Nur die essenziellen Apps auf dem ersten Screen Ihres Smartphones platzieren - während die ablenkenden Entertainment-Apps erst auf dem zweiten Screen erscheinen und so weniger sichtbar sind.
b) "Make it attractive""
Das angestrebte Verhalten attraktiver machen:
Beispiel Sport: Wenn der von uns gewählte Freundes- oder Kollegen-Kreis bestimmte Sportarten wertschätzt, fallen uns diese Verhaltensweisen leichter.
c) "Make it easy""
Es leichter machen, die gewünschte Handlung durchzuführen:
Beispiel: Die angestrebte Tätigkeit zunächst limitieren ("nur die erste Seite schreiben" oder "nur zwei Minuten am Dokument feilen") - ohne perfekt sein zu wollen: "Master the art of starting by starting small".
d) "Make it satisfying""
Sich selber belohnen, am besten direkt danach:
Beispiel: Sich jeden Fortschritt bewusst machen und auch kleine Erfolge gebührend anerkennen, wertschätzen und "feiern": Immediate gratification".
Positive Affirmationen und Visualisierungen
Diese sind bis zu einem gewissen Grad hilfreich. Wenn wir jedoch unserem Gehirn etwas vorgaukeln, was überhaupt nicht der Realität entspricht, ist dies kontraproduktiv.
Vielmehr ist es besser, konkret die ersten Schritte zu tun, sich persönlich in einem neuen Licht zu sehen und dann den Beleg des veränderten Verhaltens als Momentum zu nutzen ("Let the behaviour drive the believe rather than the believe drive the behaviour").
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