Ideen schlagen Budgets

Von Print bis Messe: 14 Tipps für professionelles Marketing mit wenig Geld

11. Februar 2019

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Werbung besser machen als andere – und das ohne viel Geld! Bühne frei für unsere Serie „Marketing mit kleinem Budget“ – Teil I: Wie Sie mit geringen Kosten gedruckt, gestylt und auf Messen effektiv auf sich aufmerksam machen. 

 

Aufmerksamkeit erregen

Über 13.000 Werbebotschaften bombardieren uns täglich. Aber nur rund 50 werden davon wahrgenommen. Es ist das größte Problem, mit dem Marketing heute zu kämpfen hat: Werbeblindheit. Der Verbraucher sieht nicht mehr hin. Befördert den Facebook-Post mit einem Wisch einfach weg. Blättert bei Print-Anzeigen konsequent weiter. Oder er sieht hin, nimmt aber nichts mehr wahr. Marketingstrategen nennen das den Informations-Overload, eine sinnvolle Schutzfunktion des Gehirns, um in der Wissensgesellschaft nicht verrückt zu werden.

 

Viel hilft oft wenig

Und wie reagieren Werbetreibende auf die nachlassende Aufmerksamkeit? Entweder mit einem Penetrations-XXL der Botschaften – frei nach dem Motto: „Viel hilft viel“. Oder mit billiger Internetreklame – von blinkenden Bannern bis hin zu 0815-Content – für angeblich hohen Traffic und schnelle Reichweite.


Kreativität – die neue Währung der Zukunft

Doch lässt sich so der Kampf um Aufmerksamkeit bei immer mehr Produkten und bei immer mehr Marketingkanälen gewinnen? Wo bleiben die Kreativität und der Mut, Neues auszuprobieren?

 

Wem große Geldtöpfe fehlen, ist gegenüber den Platzhirschen seiner Branche eindeutig im Vorteil: Er kann mit Witz und Wendigkeit punkten. Außergewöhnliche Aktionen zulassen. Sich mit überraschenden Pop-up-Läden, Guerilla-Marketing-Anzeigen und Street-Art ins Gespräch bringen. Oder durch You-Tube-Videos, Blog-Diskussionen, Influencer-Marketing und Pressearbeit Multiplikationseffekte erzielen. Der finanzielle Aufwand dafür ist gering, der intellektuelle und kreative dagegen hoch.

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Kleiner Einsatz, große Aufmerksamkeit: In Zeiten von Facebook, Instagram und Onlinemarketing muss effiziente Werbung nicht teuer sein. Sie "stört" das Gewohnte, lebt von kurioser Platzierung und besonderer Visualisierung einer kreativen Konzeptidee. In Social Networks, Blogs und Onlinemagazinen erreichen Guerillia-Werbeaktionen zusätzlich virale Effekte und werden in Texten, Bildern oder Videos rezensiert, geteilt, geliked und diskutiert. 

 

 

Selbstcheck: Low-Budget-Basics

„Meine Marketing-Abteilung ist meine Nase“, sagte einst Burda-Verlagsgründer Franz Burda. Marketing hat sich zu einer komplexen Angelegenheit entwickelt. Es kann schwierig sein, zu entscheiden, worauf Sie Ihren Fokus legen sollen. Neben guter Intuition und Empathie für Kunden bietet ein Nachdenken über Ihr Unternehmen zuallererst viele Einsparpotenziale.

 

Tipp Nr. 1: Warum gibt es Sie?

Traditionelle Firmen produzieren tolle Produkte – und das war’s. Inspirierte Unternehmen zeigen, woran sie glauben und warum sie tun, was sie tun. Sie nehmen sich Zeit und überlegen, was Ihr Unternehmen von anderen unterscheidet. Sie sorgen für Klarheit – mein Unternehmen, meine Produkte, meine Kunden – von Anfang an. Stellen Sie sich folgende, grundlegende Fragen:

 

  • Was machen oder produzieren Sie?
  • Wie arbeiten Sie?
  • Wie unterscheiden sich Ihre Produkte/Dienstleistungen von anderen?
  • Warum gibt es Ihr Produkt/Ihr Unternehmen überhaupt?
  • Was ist Ihr Antrieb, Ihr Glaube, Ihre Vision?

 

Tipp Nr. 2: Was möchten Sie erreichen?

Möchten Sie neue Kunden gewinnen oder an sich binden? Wollen Sie Ihren Umsatz oder Ihren Bekanntheitsgrad steigern? Sie können nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen und sollten ein realistisches, terminiertes und auch attraktives Marketingziel definieren.


Tipp Nr. 3: Wer genau sind Ihre Kunden?

Nur wenn Sie wissen, wen Sie ansprechen und begeistern wollen, die Wünsche Ihrer Zielgruppe kennen, Ihren Nutzen überzeugend vermitteln können, haben Ihre Marketingaktivitäten auch Erfolg. Hilfreich sind dabei die drei goldenen Schritte einer Zielgruppenanalyse:

 

  • Schritt 1: Welches sind die demografischen (Alter, Geschlecht, Familienstand, Wohnort) und soziografischen Merkmale Ihrer Zielgruppe (Einkommen, Beruf, Bildungsstand)?
  • Schritt 2: Finden Sie heraus, wie Ihre Zielgruppe tickt? Das geht am besten durch Gespräche mit potentiellen Kunden. Oder indem Sie Orte aufsuchen, wo Ihre Kunden sich treffen – etwa Foren, Blogs und Community-Treffen. Gutes Zuhören „auf dem Markt“ ist das A und O. 
  • Schritt 3: Entwickeln Sie Ihren Kundenavatar – eine fiktive Figur, auch Persona genannt, die aus den gesammelten Eigenschaften Ihrer Zielgruppe definiert wird. Er ist Ihr Begleiter, der dabei hilft, den konkreten Kunden nicht aus den Augen zu verlieren, die Kundenansprache zu vereinfachen und gute Low-Budget-Marketingaktivitäten erfolgreicher umzusetzen.

 

Let’s start: Corporate Design 

Ob Jungunternehmer, Solopreneur oder Mittelständler mit neuer Geschäftsidee – wer Geld verdienen will, muss investieren. Aber bitte am Anfang so wenig wie möglich, denken sich viele.

Oft empfiehlt es sich für das kleine Einmaleins eines Unternehmens – Name, Logo, Design-Look und Geschäftspapiere – Profis zu engagieren. Ingvar Kamrath, der Ikea-Gründer hat von sich behauptet, er sei ein schlechter Organisator. Das hat er besser anderen überlassen. Entweder Sie geben Routinen weg und konzentrieren Sie sich nur auf Ihre Idee, auf Ihr Konzept. Oder Sie legen selbst mit Hand an – den Königsweg gibt es nicht, aber einige Low-Budget-Tipps:


Tipp Nr. 4: Online ein Logo-Design entwickeln lassen

Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance: Das gilt besonders für den Geschäftsnamen, das Firmenlogo, die Visitenkarte oder die Geschäftsbriefe. Im Internet tummeln sich viele Plattformen, die zum kleinen Preis und in guter Qualität Ihr geschäftliches „Outfit“ entwickeln.

Crowdsite: Starten Sie einen Wettbewerb unter 75.000 Designern – für Ihre Logo-, Namens- oder Sloganentwicklung. Schon ab 100 EUR erhalten Sie vom niederländischen Unternehmen professionelle und individuelle Designs, die zu Ihrem Unternehmen passen. Weitere empfehlenswerte Plattformen sind: 99desings.de oder designenlassen.de


Tipp Nr. 5: Canva – ein Tool, mit dem jeder gestalten kann

Professionelle Visitenkarten, Social-Media-Content, Postkarten oder Flyer zu erstellen, muss weder kostenintensiv, noch kompliziert sein. Das Tool Canva bietet dazu hunderte von schicken Designvorlagen, die im Nu für den eigenen Look – und auch von Laien – angepasst werden können.

 

Tipp Nr. 6: Low-Budget-Tipps für Geschäftspapiere

Ob Briefbögen, Rechnungen oder Angebote – wer klug ist, nutzt seine Standard-Drucksachen (z.B. Geschäftspost, Fax) für Werbeaussagen – beispielsweise durch hervorgehobene Texte, extra Grafikelemente, Rahmen oder farbige Balken. Hier zwei Beispiele:

  • Heizungsbauer
    Entspricht Ihr Heizkessel den neuesten Vorschriften? WIR ÜBERPRÜFEN DAS - GRATIS!
  • Bürogeräte-Wartungs-Service
    Nutzen Sie unseren 24-Stunden-Notdienst! Wir sind garantiert zur Stelle, wenn der Kopierer ausfällt oder der PC streikt.

Ein weiterer Tipp: Ergänzen Sie jeden Geschäftsbrief durch ein P.S. – mit Hinweisen zu aktuellen Angeboten oder Veranstaltungen. Alternativ können Sie auch die Brief-Rückseite für ein Kurzporträt Ihres Unternehmens, Ihre Pressestimmen oder Hinweise auf Auszeichnungen nutzen.

 

Werben mit Eindruck: Flyer & Co

 

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Ob Flyer, Imagebroschüre oder City-Postkarte - klassische Werbung mit Printmedien hat auch in digitalen Marketingzeiten einen hohen Stellenwert. Der Grund: Gedruckte Formate erzeugen Vertrauen. 

 

Tipp Nr. 7: Lieber Standard statt ausgefallen

Ein typisches Flyer-Format, das in jedem Verkaufsdisplay Platz findet und bequem mit der Post verschickt werden kann, ist das Din-lang-Format. Diese gängige Papiergröße verursacht im ganzen Produktionsablauf weniger Kosten.

 

Tipp Nr. 8: Wählen Sie eine gängige Falztechnik!

Der Aufwand für die Gestaltung eines gefalzten Flyers steigt mit der Komplexität der Falzmethode. Wägen Sie die Werbewirkung gegen die Kosten gut ab. Die drei gebräuchlichsten und preisgünstigsten Falzmethoden sind:

 

  • Wickelfalz
  • Zickzackfalz
  • Leporellofalz

 

Tipp Nr. 9: Nutzen Sie lizenzfreie Bilder

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Doch schnell summieren sich die Kosten für Bildbeschaffung, Bearbeitung und Rechte auf. Verwenden Sie daher möglichst eigene Bilder, an denen Sie die Bildrechte besitzen. Falls Sie einmal auf fremdes Bildmaterial zurückgreifen müssen:

 

  • Achten Sie auf die Lizenzbedingungen unter denen Sie diese Bilder off- und online einsetzen dürfen.
  • Um eine gute Druckqualität zu erzielen, sollten die Bilder eine Auflösung von etwa 300 dpi (dots per inch) haben. Diese Punktdichte ist ausschlaggebend für die Detailgenauigkeit des Bildes.

 

Tipp Nr. 10: So geht’s auch!

Sicher kennen Sie das von Ampelsäulen oder Hauswänden – ein einfach hergestellter Flyer, mit einer Grafik oder einem Bild als Blickfang, simpel kopiert und dazu eine Telefonnummer, die man abreißen kann – es lebe gelungenes Low-Budget mit Minimalaufwand!

 

Tipp Nr. 11: Hier wird Druck für kleine Preise gemacht

Digitalisierung und Überkapazitäten: Die Druckbranche steht in einem knallharten Wettbewerb, was Kunden freut, denn die Preise sind sensationell günstig. Gerade bei Onlinedruckereien, die mit anpassbaren Vorlagen, Sonderangeboten und guter Beratung locken. Bekannteste Internetdruckereien:

 

 

Gewusst wie: Messen nach Maß 

 

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Auf Messen tummeln sich viele Geschäftspartner. Die Bekanntheit eines Produktes kann hier von Null auf Hundert steigen. Aktivitäten von Mitbewerbern lassen sich auf Ausstellungen gut beobachten. Die schlechte Nachricht - Messen zählen nicht zu den preiswertesten Verkaufsförderungsmaßnahmen. Die gute: Auch mit wenig Budget lassen sich wirksame Messeauftritte verwirklichen.

 

Tipp Nr. 12: Gemeinsam mehr erreichen

Wen hohe Messekosten abschrecken, sollte über einen Gemeinschaftsstand als Zusammenschluss von Partnerunternehmen nachdenken. Meistens sind es solche Firmen, die gegenseitig nicht im Wettbewerb stehen. Bei einer Team-Messestand kommt es darauf an, dass die Bereiche gut aufgeteilt und sichtbar für alle Besucher sind. Überdies werden Standmieten für Kooperationen, teils von Messeveranstaltern, teils vom Bund sowie vom Land gefördert. Beispiel: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt die Teilnahme innovativer Unternehmen an internationalen Messen in Deutschland.


Tipp Nr. 13: Die Organisation macht den Unterschied

Vom Messestand bis zu Standaktionen: Wer die Messekosten seines Unternehmens reduzieren möchte, kommt in der Regel nicht um eine gute Planung herum. So ist es enorm wichtig alle Aufgaben so früh wie möglich abzuarbeiten, damit Deadlines eingehalten werden können. Des Weiteren verhindert eine genaue Organisation, dass versteckte Kostenfaktoren übersehen werden.


Tipp Nr. 14: So fallen Sie auf

Wenn alle zick machen, mach zack: Warum sich nicht mit einem geschlossenen Messestand präsentieren, wenn alle anderen den offenen Stand zur Schau stellen. Aussteller machen häufig den Fehler, dass Sie auf kleinen Flächen zu wenig Produkte ausstellen. Im Gegenteil – Messebesucher sind neugierig. Sie wollen schauen, testen, anfassen. Last but not least: Wer nicht das Geld für Megastände hat und auf kleinen Messen unterwegs ist, sollte bei der Standgestaltung Farbe bekennen – und das einheitlich. Auf einer sowieso schon bunten Messe bringt es nichts, wenn eine Ecke in blauer, ein Roll-up in grüner und die Werbetafel mit Messeangeboten in grauer Farbe gehalten sind.

 

Fazit: Warum ausgerechnet 14 Tipps?

Durch gutes Marketing gewinnen Sie neue Kunden, binden Ihre Bestandskunden und investieren in die Zukunft Ihres Unternehmens. Das muss nicht teuer sein, wie unsere Low-Budgets-Tipps zeigen. Und warum ausgerechnet 14 Tipps, werden Sie sich vielleicht fragen? Ungerade Zahlen fallen mehr auf als gerade. Sie passen nicht in das gewohnte Raster, so wie effizientes Low-Budget-Marketing auch.

 

 

 

Bildnachweis: Tero Vesalainen/www.shutterstock.com | Mark Vector/www.shutterstock.com | Patrick Thomas/www.shutterstock.com | rawpixel/www.unplash.com

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