ESG Reporting für Unternehmen

 

Das Thema Nachhaltigkeit wird im Wirtschafts- und Finanzwesen immer wichtiger. Dies gilt ebenfalls für die soziale Verantwortung der einzelnen Unternehmen bzw. deren Verantwortlichen. Aus diesem Grund veröffentlichen viele Firmen sog. Nachhaltigkeitsberichte, um die eigene Handlungsweise offenzulegen. Worauf man beim Thema ESG Reporting unbedingt achten sollte, verrät dieser Artikel.

 

Was versteht man unter ESG-Reporting?

Der Begriff ESG stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich "Environmental Social Governance", auf Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung. ESGs werden in der Finanzwelt von Stakeholdern und Anlegern als Entscheidungsgrundlage für Investitionen verwendet, wenn es darum geht, in nachhaltige Produkte zu investieren. Die Vorzüge von ESG-Berichten bestehen darin, dass sie mithilfe von Kennzahlen einzelne Produkte bezüglich ihrer Nachhaltigkeit vergleichbar machen.

 

Welche Bedeutung haben ESGs für Unternehmen?

Neben der Politik kommt dem ESG-Reporting für die Wirtschaft in Europa eine ausschlaggebende Bedeutung zu: Mit deren Hilfe können sie in den kommenden Jahren auf umweltpolitische und soziale Prozesse großen Einfluss nehmen und dadurch messbare gesellschaftliche Veränderungen erzielen. Ab 2026 soll die Erstellung von ESG-Reports für alle großen Unternehmen verpflichtend werden. Hierbei lässt sich festhalten, dass es bislang nur wenige einheitliche Definitionen und Vorgaben diesbezüglich gibt, weshalb die sog. ESG-Frameworks für die Veröffentlichung und Integration von ESG-Maßnahmen eine entscheidende Rolle spielen.

 

Was sind ESG-Rahmenwerke?

ESG-Frameworks oder -Rahmenwerke ermöglichen eine strukturierte und effiziente Berichterstattung der Unternehmen über die jeweiligen Aktivitäten, die soziale bzw. umweltpolitische Auswirkungen haben, sodass diese messbar und damit vergleichbar werden. Unter anderem geben sie vor, in welchem Format und in welcher zeitlichen Dimension die unterschiedlichen Daten hierzu bereitgestellt werden müssen. Die Frameworks lassen sich wie eine Checkliste verwenden - so kann auf einen Blick festgestellt werden, welche Informationen bei der Berichterstattung noch fehlen. Auf diese Weise können innerhalb des Unternehmens auch langfristige Entwicklungen kenntlich gemacht werden und ein sinnvolles Management von Nachhaltigkeitszielen wird möglich. Zu den ESG-Standards, die besonders häufig eingesetzt werden, zählen unter anderem das CPD (Climate Disclosure Project), die GRI (Global Reporting Initiative) und das TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures).

 

Wie erfolgt die Bewertung von Nachhaltigkeit in einem Unternehmen?

Die Bewertung von bestimmten Unternehmen und Geschäftsmodellen in Bezug auf deren Nachhaltigkeit erfolgt mithilfe diverser Informationskanäle. Dabei werden oftmals bereits eigene Lageberichte veröffentlicht, welche über die wesentlichen Entwicklungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Arbeitgeberbelange Aufschluss geben. Für europäische kapitalmarktorientierte Businessmodelle ist ein entsprechender Bericht seit 2007 sogar verpflichtend. Um eine Vergleichbarkeit der veröffentlichten Informationen zu gewährleisten, wurden diverse Kennzahlensysteme entwickelt, die von Indexanbietern wie MSCI oder Thompson Reuters zur Verfügung gestellt werden. Hilfreich für die Erstellung des Reports ist eine entsprechende ESG Reporting Software, welche es ermöglicht, die relevanten Daten schnell und effizient aufzubereiten.

 

Welche Daten sollte ein ESG-Bericht enthalten?

Bislang existieren seitens der Europäischen Kommission keine klaren Vorgaben darüber, was in einem ESG-Bericht stehen muss. Hilfe bei der Strukturierung und Messbarkeit bieten sog. ESG-Kennzahlen. Bei der Erstellung von ESG-Reportings müssen zudem die geltenden EU-Richtlinien eingehalten werden. Hierzu zählen neben ESRS auch CSRD, die EU-Taxonomie und die SFDR. Im Rahmen der Wirtschaftsprüfung werden Nachhaltigkeitsberichte auf Relevanz geprüft. Hierbei wird mithilfe eines ESG-Ratings bewertet, inwiefern das Unternehmen in der Lage ist, seine Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen. Dabei sind vor allem die Kennzahlen in Bezug auf Umweltauswirkungen, der Einhaltung von Menschenrechten sowie der Bekämpfung von Korruption besonders relevant für die Auswertung.

 

ESG-Reports verändern die Welt

Die geplante Pflicht zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten für alle großen Unternehmen wird in den kommenden Jahren für grundlegende Veränderungen auf dem Wirtschafts- und Finanzmarkt sorgen. Daher ist es sinnvoll, sich bereits jetzt mit der Frage nach den geeigneten Frameworks und Kennzahlen für die ESG-Analyse des eigenen Betriebs auseinanderzusetzen. Auf diese Weise lässt sich die Entwicklung innerhalb des eigenen Unternehmens im Hinblick auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung sinnvoll beeinflussen und steuern.

 

 

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