3 Denkfehler von Führungskräften

So führen sie zu falschen Entscheidungen

 

Wenige Begriffe werden im menschlichen Miteinander so intuitiv und häufig, doch zugleich so undifferenziert verwendet wie «Verantwortung»: Wir sind verantwortungsvoll oder -los. Wir ziehen zur Verantwortung, rufen zu ihr auf und fordern sie ein. Wir übernehmen sie oder schieben sie auf andere.

Im Grunde geht es immer um die Frage: Wer ist wem gegenüber wofür verantwortlich? Verantwortung durchdringt unseren Alltag. Aber sind Sie sich wirklich sicher, wer bei Ihnen wofür verantwortlich ist? Oder sind Sie auch einem dieser Denkfehler auf den Leim gegangen?

 

1. Verantwortungsübernahme steigt bei höherem Gehalt

Wer Karriere machen will, muss automatisch Verantwortung als Führungskraft übernehmen. Dieser Aufstieg bedeutet noch lange nicht, dass ein wirkliches Interesse an der Entwicklung von Mitarbeitenden vorhanden ist. Geld sorgt nicht automatisch für mehr Interesse an anderen.

Hier schlägt der Wunsch bei weitem die Realität. Unsere Studie macht deutlich: Durch mehr Geld steigt weder die Bereitschaft mehr Verantwortung zu übernehmen noch die Verantwortungsqualität.

Fachkompetenz ermöglicht den Einstieg in das berufliche Wirken. Führungskompetenz ermöglicht den Aufstieg in der beruflichen Karriere. Bessere Führungskompetenz fördert die Lust andere zu entwickeln. Firmen unterschätzen oft wie wichtig die konsequente Weiterentwicklung ihrer Führungskräfte für eine zukunftsfähige Firmenkultur ist. Zuerst stagniert die kulturelle Entwicklung, danach der Unternehmenserfolg.

 

 

2. Eltern schaden dem Unternehmen

Eigene Kinder führen natürlich dazu, dass Eltern ihre Prioritäten verschieben. Die Annahme, dass sie dadurch weniger Verantwortung im Beruf übernehmen und dadurch weniger leisten ist falsch.

Unsere Studien-Ergebnisse haben aufgedeckt: Kinder erziehen ihre Eltern zu mehr Verantwortungsbewusstsein. Dieser Umgang mit Verantwortung überträgt sich auf das Unternehmen. Sie erledigen an einem halben Tag oft mehr als manche an einem ganzen Tag. Das macht sichtbar, wie wichtig Verantwortung in allen Bereichen unseres Lebens ist.

Gerade für Leistungsträger ist die Balance zwischen Beruf und Familie entscheidend. Sie sind zwei Seiten einer wertvollen Medaille. Im familiären Nest werden die Batterien aufgeladen. In der leistungsorientierten Firma wird die Energie in Ergebnisse transformiert.

 

 

3. Aktive Mitarbeiter übernehmen gerne Verantwortung

Mitarbeitende, die von sich aus aktiv auf Verantwortung zugehen werden produktiver wahrgenommen als Mitarbeitende, die erst dann Verantwortung übernehmen, wenn sie dara uf hingewiesen werden. Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass Arbeitszufriedenheit und Verantwortungsübernahme Hand in Hand gehen. Ob dabei die Verantwortungsübernahme aktiv oder passiv erfolgt, spielt jedoch keine Rolle.

Eine Firmenkultur, welche aktive Verantwortungsübernahme fördert und passive Verantwortungsübernahme vermeiden möchte, verzichtet auf ein enormes Leistungspotenzial. Die Aktiven bekommen immer mehr Verantwortung und brennen mit der Zeit aus. Die Passiven übernehmen immer weniger Verantwortung und verstecken sich hinter den Aktiven. Im Ergebnis sinkt die gesamte Qualität der Verantwortung und damit die Schlagkraft des Unternehmens.

 

 

Weitere Denkfehler zum Download

Welche weiteren Denkfehler für gravierende Fehlentscheidungen verantwortlich sind, lesen Sie in diesem 22-seitigen Werk vom Grundl Leadership Institut, dass Sie kostenfrei herunterladen können.

Zusätzlich verlosen wir unter allen Interessierten einmal im Monat ein Exemplar des (Anm. d. Redaktion: sehr lesenswerten) Buches LEADING SIMPLE von Boris Grundl und Bodo Schäfer.

 

 

 

Bildnachweis

stock.adobe.com: 257062548, 376202893, 326002560

 

 

Artikel teilen

Weitere Artikel von Boris Grundl: