Klein aber fein

zum Werk von Freia Schulze

„Freia Schulzes Objekte sind Wunderwerke der Schöpfung, zart und zerbrechlich, wie Insekten farbig schillernd, differenziert – eine Welt für sich. Freia Schulze hat vor langer Zeit erkannt, dass das kleine Format, die Reduzierung und gar Minimalisierung aller technischen Anforderungen das ihr Gemäße ist. Sie hat aus dieser Erkenntnis eine Tugend gemacht. Sie hat sich einer Disziplin unterworfen und auf Kontinuität gesetzt. So ist ein „kleines aber feines“ Werk entstanden, das in der Glaskunst der Gegenwart absolut unverwechselbar ist.

Ob Flakons oder farbig geschmückte Trinkbecher, Karaffen oder Vasen – alle Arbeiten Freia Schulzes sind Sammlerstücke, die sich heute hoher Akzeptanz erfreuen. Die Künstlerin ist dem von ihr entwickelten Verfahren treu geblieben, hat dabei Motive immer wieder neu variiert und über die Jahre erweitert. So entstand ein Typus Glas, der Design und Handwerk aufs Glücklichste vereint. Freia Schulze hat mit ihren phantasievollen und sorgfältig gearbeiteten Gläsern einen Beitrag zur Glaskunst unserer Zeit geleistet und gleichzeitig von deren zunehmender Anerkennung profitiert. Zugleich darf sie für sich in Anspruch nehmen, frühzeitig Ornamente in ihr Werk eingeführt und damit deren aktuelle Wertschätzung mit gefördert zu haben. Es scheint, die Arbeiten Freia Schulzes, so klein sie auch sind, bewegten sich stets am Puls der Zeit.“

Dr. Rüdiger Joppien

Auszug aus dem Katalog „Justus Brinckmann Preis 2007 · Freia Schulze · Glas“ – Begleitpublikation zur Preisverleihung.