BAP Job-Navigator 09/2022

Ausbildungsangebot je Berufsgruppen und Bundesländern / Aktuelle Analyse: Nachfrage nach Azubis stark gestiegen

Berlin (ots) -

2021 wurden knapp eine halbe Million Ausbildungsverträge abgeschlossen, ein historisch niedriger Wert. Seit Jahren entscheiden sich immer mehr Schulabsolventinnen und -absolventen für eine akademische Laufbahn; die Corona-Pandemie hat diese Entwicklung leicht verstärkt (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/08/PD22_363_212.html;jsessionid=4841B8BAF73A3762B444C83D77FA1F28.live721). Trotz dieses Trends steigt der Fachkräftebedarf auch in klassischen Ausbildungsberufen stark an: Eine große Herausforderung für die ausbildenden Unternehmen.

Der BAP Job-Navigator hat zum Ausbildungsstart das aktuelle Ausbildungsangebot unter die Lupe genommen und sowohl die Entwicklung und die Nachfrage nach Berufsgruppen und nach Bundesländern analysiert.

30 Prozent mehr Azubistellen

Traditionell werden im August die meisten Jobs für Auszubildende ausgeschrieben. Viele Unternehmen haben noch freie Plätze für den aktuellen Ausbildungsstart - teilweise wird aber auch schon für das nächste Jahr gesucht. Im August 2022 wurden insgesamt 136.400 Stellen für Azubis veröffentlicht, das entspricht 8,5 Prozent am Gesamtmarkt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg von 30,4 Prozent.

Größtes Ausbildungsangebot im Vertrieb und Verkauf

Die meisten Ausbildungsplätze werden im Vertrieb und Verkauf veröffentlicht. Im August 2022 wurden insgesamt 40.762 Jobs ausgeschrieben, das sind fast 30 Prozent aller Ausbildungsstellen und entspricht fast jedem fünften Jobangebot im Bereich Vertrieb und Verkauf. Die Position Ausbildung zum Kaufmann (m/w/d) im Einzelhandel ist die meistveröffentlichte Stelle.

Sehr gefragt: Handwerk und Zahlenexpertise

Ebenfalls stark nachgefragt sind Azubis im Bauwesen und in handwerklichen Berufen. Insgesamt wurden 31.055 Ausbildungsplätze öffentlich ausgeschrieben. An dritter Stelle folgen Azubistellen im Bereich Finanz- und Rechnungswesen (29.756 Jobs). In dieser Berufsgruppe ist der Anteil an Ausbildungsplätzen an allen Stellen in diesem Bereich am größten (21,3 Prozent). Hier können Absolventinnen und -absolventen aus einem breiten Angebot wählen, sowohl im Banken- und Versicherungssektor als auch in der Buchhaltung und Finanzabteilung der Unternehmen aller Branchen.

Ausbildungsplätze im technischen Bereich (27.010 Jobs) folgen auf dem vierten Platz; besonders gefragt für Elektronik und Mechatronik. Gute zukünftige Jobaussichten haben die Nachwuchskräfte auch im Bereich Verwaltung und Sekretariat. Hier wurden insgesamt 11.754 Jobs ausgeschrieben. In vielen öffentlichen Einrichtungen ist der Bewerbungsprozess etwas länger, sodass die meisten Ausschreibungen bereits Auszubildende für 2023 suchen.

Fachkräftemangel im Gesundheits- und Sozialwesen

Die Corona-Pandemie hat noch einmal verstärkt gezeigt, wie tiefgreifend der Personalnotstand im Gesundheits- und Sozialwesen ist. Fachkräfte werden händeringend gesucht und auch junge Berufseinsteigerinnen und -einsteiger werden stärker umworben. Im Vergleich zum Vorjahresmonat zeigt sich bei den Ausbildungsplätzen im Gesundheits- und Sozialwesen der größte Nachfrageanstieg. Insgesamt wurden 9.605 Jobs für Azubis in diesem Bereich ausgeschrieben, das sind 54,6 Prozent mehr Stellen als im August 2021. Besonders gefragt sind zukünftige Pflegefachkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher.

Kreative Köpfe verstärkt gesucht

Ebenfalls stark ist die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen im Marketing, PR und Werbung (+48,5 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Auch im Bereich Transport, Verkehr, Logistik und Lager werden deutlich mehr Azubis gesucht (47,7 Prozent). Trotz hoher Fachkräftenachfrage im Hotel- und Gastgewerbe sind die Jobangebote für Auszubildenden in diesem Bereich nur leicht (+11,0 Prozent) angestiegen.

Hohe Nachfrage in Niedersachsen und Baden-Württemberg

Auf Bundesländerebene sind Unternehmen in Niedersachsen und Baden-Württemberg verstärkt auf der Suche nach Azubis. In beiden Bundesländern liegt der Anteil mit über zehn Prozent an allen Stellen, gefolgt von Rheinland-Pfalz (9,9 Prozent) und Schleswig-Holstein (9,7 Prozent).

Gemessen an allen Stellen werden in Berlin die wenigsten Jobs an Azubis vergeben: Nur 3,4 Prozent aller Jobs richtet sich an Auszubildende.

Absolut gesehen gibt es das größte Jobangebot in Bayern (26.500 Azubistellen) und Nordrhein-Westfalen (25.700 Azubistellen).

Über den BAP Job-Navigator

Der BAP Job-Navigator wird von der Agentur für Personalmarktforschung "index" im Auftrag des BAP durchgeführt. Dabei werden monatlich die Stellenangebote aus 196 Printmedien, 189 Online-Jobbörsen, mehr als 30.000 Firmenwebsites und der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet. Im Juli 2022 wurden insgesamt 1.723.694 Stellenanzeigen von 224.075 Unternehmen analysiert. Wenn mehrere Anzeigen für eine Stelle geschaltet wurden, wurden diese zusammengefasst und nicht mehrfach gezählt.

Über den BAP

Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister e. V. (BAP) ist die führende Interessenvertretung der Personaldienstleistungs- und Zeitarbeitsbranche in Deutschland. Im BAP sind ca. 1.800 Mitglieder organisiert. Informationen zum Verband finden Sie unter www.personaldienstleister.de.

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Tobias Hintersatz
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