"Wo bleibt die Zeit?" - Haushalte mit Kindern für Tagebuch-Studie gesucht

22.09.2022
WIESBADEN (ots) -

* Befragung zur Zeitverwendung liefert unter anderem wichtige Erkenntnisse über den Umfang unbezahlter Arbeit

* Personen ab 10 Jahre führen an drei Tagen ein Tagebuch über ihre Aktivitäten

* Mindestens 35 Euro als Dankeschön für die Teilnahme

Wie viel Zeit bleibt den Menschen in Deutschland neben Arbeit, Schule oder Haushalt für Freundschaften und Familie? Wie viel Zeit wenden Männer und Frauen für "Care-Arbeit", also unbezahlte Arbeit wie Kinderbetreuung, Hausarbeit, Ehrenamt oder Pflege von Angehörigen auf? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die Zeitverwendungserhebung, kurz ZVE. Unter dem Motto "Wo bleibt die Zeit?" führt das Statistische Bundesamt (Destatis) gemeinsam mit den Statistischen Ämtern der Länder noch bis Ende 2022 die ZVE durch. Über 6 000 Haushalte haben bereits teilgenommen. Für die nächsten Monate werden insbesondere noch Haushalte mit Kindern gesucht. Als Dankeschön für ihre Teilnahme erhalten sie eine Geldprämie von mindestens 35 Euro.

Alleinerziehende, Paare mit Kindern und Mehrgenerationenhaushalte gesucht

Die ZVE ist im Januar 2022 gestartet und läuft noch bis zum Jahresende. Insgesamt werden deutschlandweit 10 000 Haushalte benötigt, die sich an der freiwilligen Befragung beteiligen und an drei Tagen ihre Aktivitäten in einem Tagebuch dokumentieren. Für das letzte Quartal werden noch Haushalte mit Kindern gesucht, vor allem wenn deren Haupteinkommensperson entweder selbstständig tätig, als Arbeiter/-in beschäftigt oder nicht erwerbstätig (z. B. arbeitslos) ist. Zu den Haushalten mit Kindern zählen Alleinerziehende, Paare mit Kindern sowie Mehrgenerationenhaushalte.

Unter www.zve2022.de/teilnahme können sich Interessierte für die ZVE 2022 anmelden. Aus allen angemeldeten Haushalten wird nach einem Quotenplan eine Stichprobe gezogen. Dies dient dazu, die Bevölkerungsstruktur realistisch abzubilden.

Teilnahme per App möglich und mindestens 35 Euro als Dankeschön

Kernstück der ZVE ist das Tagebuch. Darin halten alle teilnehmenden Haushaltsmitglieder ab zehn Jahre an drei vorgegebenen Tagen ihre vollständigen Tagesabläufe fest - von Arbeit oder Schule über Hobbies, Mediennutzung, Wegezeiten mit Auto, Bahn oder zu Fuß bis zu Einkaufen, Kinderbetreuung und ehrenamtlichen Tätigkeiten. Dies kann bequem per mobiler App oder Webanwendung erfolgen. Auf Wunsch kann das Tagebuch auch in Papierform ausgefüllt werden.

Als Dankeschön gibt es eine Geldprämie von 15 Euro je Haushalt sowie zusätzlich 20 Euro je Haushaltsmitglied ab zehn Jahren. So ergibt sich zum Beispiel bei einem Haushalt mit vier Personen (alle jeweils über zehn Jahre alt) eine Geldprämie von insgesamt 95 Euro. Zusätzlich bietet die ZVE den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich einen Überblick über ihren Tagesablauf zu verschaffen und einmal ganz genau festzuhalten: "Wo bleibt die Zeit?".

Einzigartige Informationsquelle zum Thema "Care-Arbeit"

Die ZVE liefert Erkenntnisse darüber, wie viel Zeit die Menschen in Deutschland für verschiedene Lebensbereiche verwenden. Sie ist die einzige amtliche Datenquelle, aus der Informationen zum Umfang der "Care-Arbeit", also der unbezahlten Arbeit wie Kinderbetreuung, Hausarbeit, Ehrenamt oder Pflege von Angehörigen hervorgehen. Auf Basis der Daten aus der ZVE wird beispielsweise der "Gender Care Gap" als Indikator für die Gleichstellung von Männern und Frauen berechnet. Aus den Daten der letzten ZVE von 2012/13 geht hervor, dass Frauen gut 50 % mehr Zeit für unbezahlte Care-Arbeit verwenden als Männer. Aber auch Informationen über die Dauer von Bildungs- oder Freizeitaktivitäten sowie zum Medienkonsum werden erhoben. Somit bieten die ZVE-Daten ein umfassendes Bild über die durchschnittliche Zeitverwendung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen.

Wie bei allen Erhebungen der amtlichen Statistik sind der Datenschutz und die Geheimhaltung umfassend gewährleistet. Alle Angaben werden streng vertraulich behandelt und ausschließlich für statistische Zwecke verwendet.

Die Statistischen Ämter des Bundes und der Länder bedanken sich bei allen Teilnehmenden für die Unterstützung!

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

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