INSM-Bildungsmonitor 2022

Digitalisierung zeigt Licht und Schatten des Bildungsföderalismus

Berlin (ots) -

Obwohl Bremen im neu eingeführten Bewertungsmaßstab "Digitalisierung" Platz 1 belegt, ist es Schlusslicht im Gesamtranking des INSM-Bildungsmonitors. Hier können nach wie vor Sachsen und Bayern als Klassenbeste glänzen. Ihnen folgen Thüringen und Hamburg auf den Plätzen 3 und 4. Am anderen Ende der Skala belegen Brandenburg und Nordrhein-Westfalen punktgleich den 13. Platz. Sachsen-Anhalt rutscht auf den 15. Platz vor dem Schlusslicht Bremen.

Die Bedeutung digitaler Kompetenzen nimmt in den kommenden Jahren deutlich zu. Entsprechend relevant ist die Digitalisierung im Bildungssektor und die Vermittlung digitaler Fähigkeiten und Kenntnisse. Ein eigenes Handlungsfeld "Digitalisierung" entscheidet daher ab diesem Jahr mit über Aufstieg oder Abstieg der Bundesländer im großen Bildungsranking der Bundesländer, welches das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) seit 2004 erstellt.

Schnelles WLAN in den Schulen und neue Laptops auf den Tischen helfen aber nicht weiter, wenn Grundfähigkeiten fehlen. Hier deutet sich Dramatisches an. "Schulqualität, Integration und Hochschule/MINT haben sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert. Und die jüngste IQB-Erhebung zeigt, dass die Kompetenzen der Viertklässler im Lesen in Deutschland im Jahr 2021 etwa dem Niveau des schlechtesten Bundeslandes im Jahr 2011 entsprechen", so Studienleiter Prof. Dr. Axel Plünnecke (IW).

Um mehr Bildungs- und damit Chancengerechtigkeit zu erreichen,

- sollten an allen Schulen und in allen Jahrgängen Vergleichsarbeiten durchgeführt werden, um den Umfang des Lernverlustes systematisch zu ermitteln. Auf dieser Grundlage könnten dann Nachqualifizierungsprogramme entwickelt werden.

- sollte die Förderinfrastruktur ausgebaut werden. Noch immer fehlen mehr als 340.000 Plätze für unter dreijährige Kinder. Zudem besteht ein Mangel an Ganztagsplätzen für Grundschulkinder.

- sollten zur Umsetzung der Digitalisierungsstrategie 20.000 zusätzliche IT-Stellen an den Schulen bereitgestellt werden, um die Administration sicherstellen und die Lehrkräfte unterstützen zu können.

- Und um dem Lehrkräftemangel in den MINT-Fächern entgegenzuwirken, müssen mehr Lehrkräfte in den MINT-Fächern ausgebildet und Quer- und Seiteneinsteiger qualifiziert werden.

Der Geschäftsführer der INSM, Hubertus Pellengahr, vermisst Ehrgeiz und Entschlossenheit bei vielen Mitgliedern der Kultusministerkonferenz: "In fast der Hälfte der Bundesländer haben sich die Bildungssysteme seit 2013 unterm Strich verschlechtert. In wohlklingenden Reden wird von Chancengerechtigkeit gesprochen, bei den viel zu hohen Schulabbrecherquoten tut sich aber seit Jahren kaum etwas. Das trifft vor allem Kinder ausländischer Herkunft hart. Neue Laptops oder Tablet-Computer werden monatelang nicht ausgepackt, da sich niemand für die Installation von Programmen zuständig fühlt oder Datenschutzbedenken im Weg stehen. Unser Bildungsföderalismus hat viele Vorteile. Sie werden nur viel zu selten genutzt."

Alle Ergebnisse des INSM-Bildungsmonitors finden Sie auf www.insm.de (http://link.mediaoutreach.meltwater.com/ls/click?upn=GUEz-2F4ZyOUIqqnJOuuvrQB1dhNkFs6WRVWmjL31TTow-3DwYOV_r5rOVA-2FnFnbzUEN99GXvs2-2F3Kt-2Bit5H-2B9DwcYCMZL-2BG-2F6Keo78ouTvfunbzpss4c38ta5xsDwMTM-2FxZuh9g91u4rgu0q2hacwyRqVUF4yux4fmzeTKkAxjG2QFwTBNqc2Mxidj9ZXfvN71gyf60vGolnpODPyoH9HAojoiANPzrc5QhtWUC9odsHXDHlOxSsFGktELPnOChMRXiXO7-2F589Gh7H7F2TMYSiEgRgwRqpjR-2BXa7ZlXJ8Mzi1gxJDCuZDedNOp7ae0pM7KcRxaeZReoQs957vgB0CDH6RoKjvvnLYApkH7cwlNDUuJnPKZh53J1geBHiN0BXy6NZVySAc-2BkfBN1DCsgom4l8wJsjY8uINJvJiaE7H-2F-2FsygjDZWF4) und www.insm-bildungsmonitor.de (http://link.mediaoutreach.meltwater.com/ls/click?upn=GUEz-2F4ZyOUIqqnJOuuvrQC6OsRtUueY1DtKkKflDejlHuVjE-2Foz-2BHKtUUO6SRtST3LtK_r5rOVA-2FnFnbzUEN99GXvs2-2F3Kt-2Bit5H-2B9DwcYCMZL-2BG-2F6Keo78ouTvfunbzpss4c38ta5xsDwMTM-2FxZuh9g91u4rgu0q2hacwyRqVUF4yux4fmzeTKkAxjG2QFwTBNqc2Mxidj9ZXfvN71gyf60vGolnpODPyoH9HAojoiANPzrc5QhtWUC9odsHXDHlOxSsFGktELPnOChMRXiXO7-2F58yvtHqiT6DMiilZf6LxU2-2FQwUOnmCATkfDk9kPx7rSSWTQ1QPMKOwcyYhEa1moZtdk0U4i1mhp-2B1VxD7z5mlOw7pXED4cC8ANyzIqtGjaRz2NR5aD-2FcaUBMICQdidaGp-2F1LgrX4ouwUjVwSWsH4q2TpfAb6P-2B8zUtwh-2BfbBliWK8).

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und Elektro-Industrie finanziert.

Pressekontakt:



Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174;
hennet@insm.de

Studienleiter IW: Prof. Dr. Axel Plünnecke, Tel. 0221 4981 701; pluennecke@iwkoeln.de


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